Die zarten Blümchen lassen so manches Herz höher schlagen, läuten sie doch mit ihren bunten Farben die Frühlingszeit ein und sind dank ihrer anspruchslosen Kultivierung überall einsetzbar. So manches zerbrechlich wirkende Pflänchen trotzt Schnee und Kälte und erfreut uns schon früh im Jahr mit seiner Blütenpracht.
Stiefmütterchen oder Viola
Stiefmütterchen ist der Begriff für eine ganze Gruppe von Arten aus der Gattung der Veilchen (Viola) innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae), die sich durch die gegenseitige Bedeckung der Blütenblätter auszeichnen: Das breite unterste Kronblatt, die „Stiefmutter“, bedeckt teilweise die seitlichen, die „Töchter“, und diese wiederum die beiden obersten, die „Stieftöchter“. Als weiteres gemeinsames Merkmal besitzen die Stiefmütterchen große Nebenblätter.
Vielleicht haben Sie schon einmal den Namen Pensee gehört, dieser kommt vom französischen (herbe de la) pensée „Pflanze des Gedenkens“. Das Stiefmütterchen gilt als Symbol des Andenkens, der Erinnerung.
Aus zahlreichen Kreuzungen des Wilden Stiefmütterchens (Viola tricolor) mit anderen Arten und Auslesen sind die Kulturformen, die Garten-Stiefmütterchen (Viola × wittrockiana) entstanden, die von März bis November blühen, als Einjährige oder Zweijährige kultiviert werden und von denen es heute eine große Auswahl an Farben und Formen gibt.
Ausserdem gibt es neu auf dem Markt auch Exemplare mit dem Namen Schweizer Riesen, der mit seinem Namen auf die großen Blüten dieser Sorten hinweist, neu sind ausserdem auch Miniatur-Stiefmütterchen aus der Kreuzung von Gartenstiefmütterchen und Hornveilchen und gefüllte Formen.
Mytologie des Stiefmütterchens
Das Stiefmütterchen, genannt auch Christusauge, ist das Symbol der Freidenker in Frankreich und in Österreich. Es war schon im Mittelalter das Symbol für gute Gedanken.
Veilchen
Veilchen oder Violen (Viola) sind Vertreterinnen der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Von den etwa 500 Arten gedeihen die meisten in den gemäßigten Zonen der Erde. Die Zentren der Artenvielfalt liegen in Nordamerika, den Anden und Japan. Man findet sie jedoch auch in Australien und Tasmanien. Bekannte Arten sind Stiefmütterchen, Hornveilchen und Duftveilchen.
Blüten
Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln auf Blütenstielen, die zwei Deckblätter besitzen. Oft sind die Blüten dimorph, die kleistogamen (geschlossenbleibenden) Blüten entwickeln sich später als die chasmogamen (sich öffnenden).
Anbau:
Boden: Feucht, wasserdurchlässig, relativ fruchtbar
Sonne: Volle Sonne oder Halbschatten
Aussaat: Im Spätsommer
Standorte:
Die meisten Arten gedeihen in der nördlichen gemäßigten Zone, in den heißeren Gebieten der Erde findet man Violen in den Gebirgen; zahlreiche Arten sind charakteristische Endemismen der südamerikanischen Anden; wenige finden sich im Brasilianischen Bergland, im tropischen Afrika und in der Kapprovinz; einige wenige Arten sind auf den Hawaii-Inseln; Australien (einschließlich Tasmanien und Neuseeland) und Neuguinea zu entdecken.
In der Regel bewohnen die Veilchen Gebiete mit einer Jahresniederschlagsmenge von über 600mm.
Aufgrund der außerordentlichen Formenmannigfaltigkeit und weiten Verbreitung jedoch findet man fast überall die eine oder andere Vertreterin der Familie.
Allgemeine Merkmale:
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fast gleichen fünf freien oder fast freien Kelchblätter besitzen meist krautige Öhrchen (Anhängsel) an ihrer Basis. Die fünf freien Kronblätter sind deutlich ungleich. Das unterste Kronblatt ist das größte und an seiner Basis gespornt. Es ist ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die freien Staubfäden sind relativ kurz. Die aufrechten Staubbeutel sind frei oder bilden meist eine Umhüllung um den Fruchtknoten. Die beiden unteren Staubbeutel ragen in den Sporn hinein und besitzen sporn- oder warzenartige, nektarsekretierende Anhängsel an ihrer Basis. Drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, einkammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jeder Fruchtknoten enthält viele anatrope Samenanlagen in parietaler Plazentation. Der fast aufrechte oder meist mehr oder weniger nach unten gekrümmte Griffel ist mehr oder weniger verdickt oder manchmal allmählich nach oben hin verschmälert und ist glatt oder besitzt unterschiedliche Anhängsel. Die Narbe ist je nach Art unterschiedlich geformt.
Für die Färbung der Blüten sind Farbstoffe der Petalen verantwortlich, die in der Familie meist gelb bis rot, violett und blau, seltener weißlich, bräunlich oder +/- schwarz gefärbt sind.Die oft intensiven gelben Farbtöne werden durch kleine Farbstoffkörnchen gebildet, die in dem farblosen Zellsaft der Epidermiszellen in verschiedener Menge vorkommen.