Haben Sie gewusst, dass der Rhabarber eigentlich ein Gemüse ist? Kommt sie doch bei uns fast nur süss auf den Speiseplan. Mit einer jahrtausende alten und spannenden Geschichte ist der Rhabarber schon bei unseren Vorfahren genauso beliebt gewesen wie bei uns heute.
Geschichte und Herkunft
Erwähnt wurde der Rhabarber erstmal um 2700 v. Chr. im chinesischen Peng-King Kräuterbuch, in welchem er als Heilmittel betitelt wurde. Schon um das Jahr Null wurden bestimmte Rhabarberarten international gehandelt. Erst nur als Heilpflanze und dann von den Engländern zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch als Gemüse angepflantzt. Noch heute ist England führend in der Züchtung und im Anbau. Im restlichen Europa brauchte etwas länger, auf diesen “fruchtigen Gemüsestiel” als Köstlichkeit zu stossen.
Erscheinung
Der Rhabarber ist eigentlich eine Staude, wie z.B. der Rittersporn (Delphinium) oder der Sonnenhut (Rudbeckia). Er gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und ist demzufolge verwandt mit der Sauerampfer (Rumex) und dem Knöterich (Polygonum). Der Rhabarber fällt auf durch die sehr grossen, rundlich bis ovalen, wellig gekrausten Blätter und die dickfleischigen Stengeln. Der weisse Blütenstand ist ebenfalls imposant und kann eine Höhe bis 150 cm erreichen. Es gibt rot- und grünfleischige Sorten.
Standort und Pflege
Der Rhabarber liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte tiefgründig und nahrhaft sein. Obwohl der Rhabarber, besonders während der Vegetationszeit, viel Feuchtigkeit braucht, verträgt er keine stauende Nässe. Ein idealer Platz ist in der Nähe des Kompostes.
Verwendung
Die Blätter sind wegen der hohen Konzentration an Oxalsäure nicht essbar. Verwendet werden nur die dickeren Stängel. Diese sind äusserst vielseitig verwendbar, z.B. Kompott, Kuchen, Torten, Aufläufe, Gratins, Cremen, Glace, Konfitüren (ausgezeichnet in Kombination mit anderen Früchten). Aber auch als rassige, süsssaure Chutneys, pikante Gemüsebeilagen oder Saucen zu Fleisch-, Geflügel- oder Wildgerichten. Wegen des Gehaltes an Oxalsäure sollte Rhabarber nur in geringen Mengen roh gegessen werden.
Wichtig ist, dass auf einmal nur maximal ein Drittel der Stiele geerntet werden. Wenn wieder neue Stengel nachgewachsen sind, kann wieder geerntet werden.
Rhabarber ist gesund. Die zarten Rhabarberstängel enthalten die Vitamine A, B1, B2 und C, Niacin und reichlich Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Besonders hoch ist ihr Gehalt an Apfel-, Zitronen- und Oxalsäure.
Rhabarber Rüebli Gugelhopf
Mit einer Prise Zimt und Ingwer
Infos
BACKEN: 70 Min
NÄHRWERT: 16 Stück à 227 Kcal
GEHEIMTIPP: Für das Rüebligrün mit einem Holzstäbchen ein kleines Loch bohren und Kerbel oder Peterli hineinstecken. Statt Minirüebli einfach Marzipanrüebli verwenden.
Ein urchig origineller Farbtupfer nicht nur auf dem Ostertisch. Die nicht allzutägliche Mischung von Karotten und Rhabarber passt erstaunlich gut zusammen und lässt den Gugelhopf angenehm saftig werden. In Folie kann sich dieser gut drei Tage halten.
Für den Teig
- 200 Butter
- 150g grobkörniger Rohzucker
- ½ TL Salz
- 4 Eier
- 250g Urdinkelmehl
- 1TL Backpulver
- ½ TL Zimt
- 250g Rhabarber in 1cm dicke Scheiben
- ½ TL Ingwer fein geraffelt
Für den Guss und die Deko
- 60g Puderzucker
- 1EL Zitronensaft
- 8 Minikarotten
- 8 Zweige Kerbel oder Peterli
- Holzkelle
- Holzstäbchen
Für den Rührteig die Butter, Zucker und das Salz in eine Schüssel geben und gut verrühren. Ein Ei nach dem anderen beigeben und anschliessend mit dem Schwingbesen weiterrühren, bis die Masse heller wird. Mehl, Backpulver und Zimt mischen, danach Karotten, Rhabarber und Ingwer untermischen und in die eingefettete und bemehlte Form einfüllen.
Den Ofen auf 180 Grad vorheizen und den Gugelhopf ungefähr 70 Minuten in der unteren Hälfte des Ofens backen.
Herausnehmen und auskühlen lassen. Unterdessen die Glasur vorbereiten. Dazu Puderzucker und Zitronensaft zu einer dickflüssigen Glasur verrühren und über dem Kuchen verteilen. Mit der Holzkelle 8 Löcher einstechen und die Karotten hineinstecken. Glasur trocknen lassen.
Bericht: Nadja Leemann